Nach den Kids of Adelaide haben wir hier das zweite Interview vom Landauer Sommer / Sommercafé für euch. Captain Capa [Homepage] [Facebook] [Soundcloud]. Ihres Zeichens unfassbar gute Musiker. Angesiedelt in der elektronischen Richtung des musikalischen Spektrums unserer Welt, verwundert es nicht, dass ihre Lieder zu einem Großteil stark nach vorne gehen. So auch ihre Live-Auftritte. Schaut euch die Jungs also am besten unbedingt auf der ganz baldig beginnenden Tour zum neuen Album an. Es lohnt sich.
Zu allererst einmal: Wie geht’s euch? Wie lief die Festival-Season?
Danke, fantastisch! Wir stecken grad mitten im Album-Promo-Rummel, aber die Festivalsaison war wirklich der Knaller. Mit befreundeten Bands im Sommer auf Festivals rumhängen – das ist schon ein bisschen die schönste Zeit im Jahr. Jetzt freuen wir uns trotzdem wieder auf unsere dunklen, miefigen Blitzlicht-Clubs im Herbst.
Ihr seit zwar schon ziemlich erfolgreich, aber es soll ja immer noch Leute geben die euch nicht kennen. Von daher stellt euch doch nochmal kurz vor.
Wir sind Hannes und Maik und machen als Captain Capa elektronische Popmusik mit Emo-Unterbau, Indie-Pathos und sonstigen Überraschungen.
Wie kamt ihr zur Musik und wo habt ihr euch kennen gelernt oder spielt ihr schon immer zusammen?
Wir kennen uns tatsächlich schon seit der Grundschule und haben mit 14, 15 zum ersten Mal zusammen in Bands gespielt. Später haben wir uns dann an elektronische Musik herangetastet und festgestellt, dass das genau das richtige für uns beide ist.
Könnt ihr noch andere Instrumente spielen, neben Gitarre und „DJ-Pult“?
Mit DJ-Kram kennen wir uns gar nicht so aus, bei uns stehen ja eher Synthesizer und Midi-Keyboards auf der Bühne. Eigentlich kann keiner von uns ein Instrument spielen, das Tastengeklimper haben wir uns ein bisschen selbst beigebracht und Maik spielt halt schon länger Gitarre. Beim Musikmachen kommt es uns eher auf gute Ideen und tolle Melodien an, als dass man irgendwas irgendwo gelernt hat und virtuos beherrscht. Wir haben uns auf dem neuen Album Foxes trotzdem ordentlich ausgetobt und mit Mini-Gitarren, Klangspielen, Kinderkeyboards oder Percussion-Kram rumgespielt.
Wie kamt ihr auf die Idee ein „DJ-Pult“ und eine E-Gitarre zusammen zu packen? Die Kombo hab ich so in der Art vorher noch nie gesehen.
Wie bereits erwähnt haben wir mit DJ-Pulten zum Glück nicht so viel am Hut. Wir produzieren hauptsächlich am Rechner mit Controllern und Synthesizern und viel Kleinkram. Auf der Bühne benutzen wir dann Synthies, Midi-Keyboards, Pad-Controller und ähnliches. Und Maiks Gitarre, natürlich.
Wieso singt ihr auf Englisch?
Bei unserem Sound geht es vor allen Dingen immer um Gefühle, die wir irgendwie rüberbringen wollen. Da war die Stimme von Anfang an in erster Linie ein weiteres Instrument, bevor es um die Botschaft in den Texten ging. All unsere Vorbilder und Einflüsse kommen außerdem aus dem englischsprachigen Sektor, weshalb das irgendwie der logische Schritt war, um genau die Art von Musik herauszubekommen, die wir machen wollten.
Wie kam es dazu, dass ihr mit Deniz Jaspersen zusammengearbeitet habt? Die Musikrichtungen sind ja doch sehr unterschiedlich.
Wir waren schon immer große Fans von Herrenmagazin. Als wir die Jungs dann 2010 auf einem gemeinsamen Festival kennen gelernt haben, haben wir uns sofort blendend verstandend, maßlos besoffen und festgestellt, dass Deniz und wir den gleichen Geschmack haben, was überkitschte Emobands der frühen 2000er angeht. Wir haben uns dann quasi sofort verabredet, einen Song zusammen zu schreiben, der genau in diese Bresche schlägt.
Ihr habt nun euer mittlerweile drittes Studioalbum (Foxes) für den 25.10.2013 angekündigt. Im Netz findet man dazu bisher nur sehr wenige Informationen, könnt ihr ein weig darüber erzählen? Soundbild, etwaige Gäste usw.?
Wir waren die letzten zwei Jahre ziemlich viel unterwegs, haben wahnsinnig viele Konzerte gespielt und unter anderem eine kleine Amerikatour aufgefahren – aus den Geschichten und Gedanken, die sich in der Zeit abgespielt haben, ist dann im Winter diesen Jahres Foxes entstanden. Die Platte ist ein ganzes Stück düsterer als ihre Vorgänger geworden, weil wir ein bisschen tiefer in uns rein geschaut haben und uns als Personen ein bisschen kritischer betrachtet haben. Soundmäßig haben wir trotz all der düsteren, melancholischen Themen eine elektronische Pop-Platte mit Ecken und Kanten aufgenommen. Wir haben uns total ausgetobt, was Experimente und merkwürdige Soundlandschaften anging, aber versucht, den Popsong als solches nicht außer Acht zu lassen. Features gibt es diesmal nicht so viele, dafür waren uns die Songs zu intim – aber wir haben einen wahnsinnigen Dance-Brecher mit Strizi von Frittenbude aufgenommen und ein paar Freunde eingeladen, um kleine Chöre einzusingen oder Gitarren einzuspielen. Wer also genau hinhört, kann Fuck Art Let’s Dance singen hören oder ein Gitarrenriff von Escapado-Seb entdecken.
Gibt es noch etwas was wir vergessen haben zu fragen oder was ihr unbedingt los werden möchtet?
Wir können euch höchstens mit offenen Armen zu unserer Tour im Herbst einladen, die am 25.10. los geht! Gerade können wir es nämlich kaum erwarten, mit den neuen Songs auf Tour zu gehen und endlich wieder durch die Clubs zu tingeln.
Wir danken euch für das Interview und wünschen euch für die anstehende Tour zum neuen Album alles Gute!
DANKE <3 <3 <3
Images via Audiolith