Während sie spricht, bilden sich die Wörter in ihre Silben zurück und ergeben ein harmonisches Klangkonstrukt das meinen Puls steigen lässt. Irationalität macht sich breit. Die Bedeutung ihrer Worte verliert für mich in dieser Sekunde an Bedeutung und tritt hinter die Tatsache das sie redet, mit mir redet, zurück. Ich will ihr die Problematik, meine Problematik, die Problematik der Situation, das Verhängnisvolle erklären – aber ich kann es nicht.
Ich will sie in den Arm nehmen, einfach da sein. Sie halten, sie schützen, ein Lächeln auf ihre Lippen zaubern. Immer und immer wieder. Einfach die Welt vergessen – nur wir zwei. Kein Morgen, kein Gestern, nur das Hier und Jetzt. Während ich weiter träume, reißen mich ihre letzten Worte schlagartig zurück in die verregnete Realität dieser Nacht.
Wir sollten schlafen gehen, es ist schon spät. Obwohl meine Wohnung nur zwei Straßen weiter liegt, lasse ich sie nach Hause fahren. Fast viermal soweit. Während sie auf dem Fahrrad davon fährt, sehe ich ihrem vom Wind verspielten Haar hinterher. Sie sieht es nicht.
2 Kommentare
der erste satz erinnert mich sehr an mich, gestern am heimweg von der uni 😀
ein sehr schöner text. irgendwann wird sies sehen. vielleicht siehst du ja auch einiges nicht, wer weiß…
🙂
Dank dir! Von dir ist das wahrlich ein Kompliment!